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Graffiti

Vandalismus oder Kunst?

ein Beitrag von
Muhammad Kudusov

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Graf­fiti – die rebel­li­sche Kraft. Ist es tatsäch­lich Kunst? Werden da ledig­lich Wände und öffent­li­che Flächen verun­stal­tet? Oder brin­gen die farben­fro­hen Illus­tra­tio­nen mehr Leben in die graue Beton­stadt? Dieses heiß umstrit­tene Thema löst schnell heftige Debat­ten aus. Die einen erfreuen sich an der krea­ti­ven Akti­vi­tät der Jugend. Andere bekla­gen das Sprayen laut­stark als Sach­be­schä­di­gung. Doch was denken die Jugend­li­chen darüber? Jugend­li­che und aktive Sprayer:innen in der Sprayer-Commu­nity wurden nach ihrer Meinung

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Corne­lia Wörz 
16 Jahre
Corne­lia Wörz 
16 Jahre

Was denkst du über illegales Graffiti?

Wenn es schön ist, finde ich es nicht schlimm, obwohl „schön“ natür­lich subjek­tiv ist. Meist verschö­nert es leere Plätze wie eine graue Wand. Aber an manchen Stel­len wie Kirchen sollte man das unter­las­sen, das empfinde ich dann als gewisse Beleidigung.

Gibt es in deiner Umgebung viele Graffitis?

In Lauter­ach gibt es eine Menge Plätze, an denen Graf­fi­tis gesprayt wurden, wie z.B. neben dem Bahn­hof im Jugend­platz, bei der Seifen­fa­brik und bei der Brücke.

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Viola Vorder­eg­ger
16 Jahre
Viola Vorder­eg­ger
16 Jahre

Was ist Kunst für dich?

Schwere Frage. Für mich kann jeder Kunst machen, aber es muss nicht gleich gute Kunst sein. Da gibt es eine gewisse Grenze. Wenn ich nur einen Strich mache, ist das meiner Meinung nach, keine gute Kunst.

Erlebst du viel Kunst in deinem Alltag?

Also meine Eltern sind sehr kunst­in­ter­es­siert und waren mit mir auch schon im Kunst­his­to­ri­schen Museum in Wien, also bin ich mit Kunst quasi aufge­wach­sen. Selbst mache ich auch etwas Kunst, ich bin aber nicht direkt eine Künstlerin.

Ist Graffiti für dich Kunst?

Graf­fi­tis sind für mich künst­le­ri­scher Ausdruck. Und das auf eine sehr coole, moderne und jugend­li­che Art. Sie sind leben­dig und auf der Straße kann sie jeder sehen.

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Umut Gür
17 Jahre
Umut Gür
17 Jahre

Was denkst du über Graffiti?

Es ist eine Art von Kunst, ich habe damit kein Problem. Es befin­det sich an öffent­li­chen Plät­zen und ist eigent­lich gratis Kunst. Gemälde oder Gale­rien sind teuer, aber jeder Inter­es­sierte kann sich Graf­fi­tis anschauen.

Hältst du Graffiti für Vandalismus?

Ich frage mich: Warum ist das so schlimm, wenn man eine Wand besprüht? Einfach über­ma­len, oder wegsprü­hen, wenn es jeman­dem nicht gefällt. Ist doch nur Kunst.

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Aaron Mafita­bar
16 Jahre
Aaron Mafita­bar
16 Jahre

Ist Graffiti für dich nur „Geschmiere“?

Nein. Die Idee, mit Flaschen zu sprü­hen, ist sehr cool. Graf­fi­tis sind sehr viel­fäl­tig mit ihren verschie­de­nen Farben. Manch­mal sind die Kunst­werke ein biss­chen frag­wür­dig, wenn zum Beispiel Schimpf­wör­ter oder poli­tisch inkor­rekte Wörter verwen­det werden. Also wenn die Moti­va­tion nicht nur der freie Ausdruck ist und man es viel­mehr deshalb macht, um Aufmerk­sam­keit zu bekommen.

Gibt es genügend Räume für Graffitis?

In Wien gibt es viele legale Orte, aber ich kenne nicht alle. Beispiele dafür wären der Schot­ten­ring oder der Donau­ka­nal. Ich habe das Gefühl, dass es zu wenig legale Plätze gibt. Auf den lega­len Wänden über­schnei­den sich Graf­fi­tis und werden über­sprüht. Meines Wissens gibt es im Gegen­satz dazu am Land keine Graf­fi­tis. Deshalb ist meine Frage: Wie wäre das am Land?

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Perspektive gewinnen

Was wissen wir?

Graf­fi­tis werden bei der Jugend weit­ge­hend als Kunst ange­se­hen. Doch auch diese ziehen eine Grenze, was denn nun Kunst ist und was nicht. Genau wie bei den Erwach­se­nen sind sich die Jugend­li­chen dabei nicht zu 100% einig. Doch bei einer Sache sind sie sich sicher: Ille­gale Sprü­he­reien werden vermie­den, wenn es an ausrei­chend vielen Orten erlaubt ist. Es sollen Räume für diese krea­ti­ven Akti­vi­tä­ten bereit­ge­stellt werden. So könn­ten beide Seiten, also Sprayer:innen und beispiels­weise Behör­den, zufrie­den­ge­stellt werden.

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Expert:innen im Gespräch

Vanessa Häns­ler
35 Jahre
Vanessa Häns­ler
35 Jahre

Wie bist du zum Sprayen gekommen?

Ich schreibe gerade zufäl­lig ein Buch darüber. Es hat alles ange­fan­gen mit einer Brücke. Denn ich bin in einem Dorf groß gewor­den, wo es eine Brücke und einen Skater­park gab. Dort habe ich die Tags an den Wänden gese­hen und wollte das dann auch direkt mit meinen Krei­den auspro­bie­ren. Mein Umfeld war sehr krea­tiv, alle meine Freund*innen haben gemalt. Dann bin ich durch­ge­star­tet, mit lega­len Aufträ­gen und teil­weise auch ille­ga­len. Dafür kamen wir irgend­wann vors Gericht und beka­men eine Anzeige wegen Sach­scha­den. Danach bin ich auf das Grafi­k­­de­­sign-Studium gekommen.

Was machst du jetzt?

Jetzt mache ich Multi­­me­­dia-Grafi­k­­de­­sign, das bedeu­tet, dass ich meis­tens digi­tal am Compu­ter arbeite. Ansons­ten wäre es mir zu teuer. Ab und zu spraye ich schon noch, aber nicht mehr so regel­mä­ßig wie früher. Allge­mein mache ich auch mehr in Rich­tung Film mit Musik­vi­deos und produ­ziere eben­falls Beats und Sounds. Letz­tens haben wir ein echt kras­ses Video in Feld­kirch mit einem Kran­ken­wa­gen gedreht. Das war super­auf­wen­dig und kreativ.

Ganz philosophisch, was ist Kunst für dich?

Alles. Ich bin Kunst. Du bist Kunst. Es kann gut oder häss­lich sein. Als Beispiel: Wenn ich eine Frau mit einem Mann sehe, ist er mögli­cher­weise nicht mein Typ, aber ich verstehe, was sie in ihm sieht. Denn ich sehe in allem Kunst. Das ganze Leben ist Kunst. So wie die Farben und Formen. Ich habe ein Motto, das wie eine Reli­gion für mich ist: „Schön denken, schön spre­chen, schön machen“. Und danach lebe ich.

Wie siehst du illegales Sprayen?

Damit habe ich kein Problem. Aber es gibt auch Unter­schiede. Wenn jemand hart für etwas gear­bei­tet hat, muss man es nicht beschä­di­gen. Also nicht an das neue Auto oder an die frisch gebaute Haus­wand oder an Stät­ten wie Kirchen sprayen. Statt­des­sen lieber an irgend­eine leere graue Wand, die man damit verschö­nert. Manche Graf­fi­tis kann man sich aber echt sparen. Ich bin der Meinung, wenn man sprayt, dann mit Style und bunt.

Ich habe den Artikel in der Vol​.at über dich gelesen. Hat sich seitdem viel verändert?

In Wien auf jeden Fall. Es gibt viel mehr Frauen in der Szene und es sind viele aus der Break­­dance- und Tänzer­szene dazu­ge­kom­men. Die Szene befin­det sich in einem Wandel. Auch persön­lich gab es Veränderungen.

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Tom Hehne
35 Jahre
Tom Hehne
35 Jahre

Magst du dich für unsere Leser*innen kurz vorstellen?

Ich bin Tom und arbeite zurzeit in Lindau an Wand­ge­stal­tungs­auf­trä­gen und hier an einem Projekt Künstler*innen mitein­an­der zu verbin­den. Dafür hat der Verein KFL (Kultur­Fer­tig­Los!) von der Firma Rhom­berg Gebäude zu Verfü­gung gestellt bekom­men, um neue Ateliers zu schaf­fen. Dort soll durch 360°Videoprojektionen eine inva­sive Welt entste­hen, in die man eintaucht, um eine psyche­de­li­schen Erfah­rung zu erle­ben, ganz ohne Drogen. Aber die rich­tige Umset­zung des Projek­tes braucht eine Weile.

Was ist Kunst für dich?

Das kann ich schlecht bewer­ten. Das ist das Schöne beim Kunst­un­ter­richt oder Work­shop. Ich kann nicht bestim­men, dass zum Beispiel ein Rad oder ein Rahmen fehlt. Ich kann nicht sagen, dass etwas keine Kunst ist. Denn Kunst ist die Spra­che der Seele und deren Ausdruck. Wenn etwas mit meinem Inne­ren nicht stimmt, dann zeigt sich das auch in meiner Kunst.

Wenn ich nicht harmo­nisch mit mir selber bin, dann werde ich auch kein harmo­ni­sches Bild auf die Reihe bekom­men. Es hängt von dem eige­nen Zustand ab.

Wie kamst du zum Sprayen?

Ehrlich gesagt, bin ich da rein­ge­wach­sen. Ich habe mir viele Bilder ange­schaut und immer mehr gesketcht. Im Alter von 12 Jahren war das dann mein Leben und mit 15 habe ich ange­fan­gen auf der Straße zu sprayen und war dann voll im „Street­life“. Das alles passierte in einem klei­nen Dorf. Darüber hat man sogar eine Doku gedreht. Mit den Graf­fi­tis wollte man, im Nach­hin­ein betrach­tet, auf der Straße gese­hen werden. Ich wollte besser sein als die ande­ren und dafür auch Aner­ken­nung bekom­men. Wenn man in der Nacht gesprayt hat und nicht mal die schwarze von der roten Farbe unter­schei­den konnte, und dann am nächs­ten Tag gese­hen hat, dass das Bild geil gewor­den ist, hat man sich sehr gefreut. Dann bin ich irgend­wann nach Pots­dam und anschlie­ßend nach Berlin umgesiedelt.

Und wie ist es jetzt?

Es gibt eben verschie­dene Arten von Graf­­fiti-Szenen: Solche, die mitein­an­der legal sprayen wollen und sich sehr dafür inter­es­sie­ren und dann solche, die Graf­fi­tis machen und in ille­gale Spray-Akti­­vi­­tä­­ten verwi­ckelt sind. Ich fokus­siere mich mitt­ler­weile vor allem auf die Quali­tät: Geile Styles, geile Farben und geile Bilder halt. Ich probiere viele Tech­ni­ken aus: Öl, Acryl und mache auch schon seit langer Zeit Body­pain­ting. Meine neue Kunst ist gerade die Kommu­ni­ka­tion mit Menschen. Das bedeu­tet: Wie spricht man sich ab und wie geht man aufein­an­der zu, damit am Ende keine stille Post daraus wird?

Gibt es dort ein spezielles Angebot für Jugendliche?

Wir haben Graf­­fiti-Work­­shops gemacht und ich war auch einige Zeit als Kunst­leh­rer in Kreuz­berg tätig. Kinder sind die Zukunft und wir soll­ten sie auf einen guten Film brin­gen. Mit der Botschaft „Glaub an dich“ sollen die Jugend­li­chen moti­viert werden. Sie sollen auf ihr Herz hören können. Wir wollen Kinder mit ins Boot holen und einbin­den, aber sie sollen sich auch selbst Gedan­ken machen. In der Schule hat man so viele Vorga­ben, statt­des­sen bauen die Kinder bei uns selbst etwas auf. Wir machen, was die Kids wollen. Ein Beispiel: Das Kind bekommt ein Geschenk, spielt dann aber mit der Verpa­ckung. Daran sieht man einfach, dass der Spiel­trieb bei Kindern sehr groß ist.

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Graffiti Workshop (Tom Hehne)

Graffiti Workshop (Tom Hehne)

Graffiti Workshop (Tom Hehne)

Graffiti Workshop (Tom Hehne)

Graffiti Workshop (Tom Hehne)

Graffiti Workshop (Tom Hehne)

Graffiti Workshop (Tom Hehne)

Graffiti Workshop (Tom Hehne)

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Rechtliche Grundlage

Wichtig zu wissen ist…

Manche Graf­fi­tis sind verbo­ten. Doch wie genau ist das Gesetz gere­gelt? Und was für Stra­fen drohen den jungen Leuten wirk­lich für das Sprayen?

Natür­lich ist Straf­tat nicht gleich Straf­tat. Das vari­iert von Fall zu Fall. Die härtes­ten Stra­fen werden gegen das Besprayen von reli­giö­sen Orten, wie Kirchen, Synago­gen oder Moscheen, Denk­mä­lern, Gräbern und Fried­hö­fen, von wich­ti­gen Teilen der Infra­struk­tur, wie Stopp­schil­der, sowie von Objek­ten von histo­ri­schem, wissen­schaft­li­chem, volks­kund­li­chem oder künst­le­ri­schem Wert, ausge­spro­chen. Dies wird als Sach­be­schä­di­gung gewer­tet und kann mit bis zu 2 Jahren Frei­heits­strafe einher­ge­hen Einfa­chere Delikte werden mit min. 5 Euro Bußgeld abge­han­delt, dies wird aber immer von der besprüh­ten Fläche abhän­gig gemacht. Sollte man also ein teures Auto besprü­hen, kann auch die Strafe weit­aus höher ausfal­len. Über­schrei­tet die Strafe 5000 Euro wird diese wieder als Sach­be­schä­di­gung gewertet.

Quellen zur rechtlichen Grundlage

Jusline: https://​www​.jusline​.at/​g​e​s​e​t​z​/​s​t​g​b​/​p​a​r​a​g​r​a​f​/​126 
Ratge­ber: https://​www​.mdr​.de/​r​a​t​g​e​b​e​r​/​r​e​c​h​t​/​g​r​a​f​f​i​t​i​-​s​t​r​a​f​r​e​c​h​t​-​g​e​s​e​t​z​e​-​t​a​e​t​e​r​-​s​t​r​a​f​e​-​s​c​h​a​d​e​n​s​s​e​r​s​a​t​z​-​r​a​t​g​e​b​e​r​-​1​0​0​.​h​t​m​l​#​s​p​r​u​ng0 
Poli­zei-Ratge­ber: https://​www​.poli​zei​-bera​tung​.de/​t​h​e​m​e​n​-​u​n​d​-​t​i​p​p​s​/​j​u​g​e​n​d​k​r​i​m​i​n​a​l​i​t​a​e​t​/​i​l​l​e​g​a​l​e​-​g​r​a​f​f​i​ti/

Umso wichtiger sind legale Plätze…

Wer mehr über die lega­len Plätze in ganz Öster­reich erfah­ren möchte, kann sich im unten­ste­hen­den Link dazu infor­mie­ren. https://​www​.oester​reich​-info​.at/​t​h​e​m​e​n​/​g​r​a​f​f​i​t​i​.​htm 

Die Meinun­gen von den jungen Menschen sowie Exper­ten und Exper­tin­nen aus der Spray-Gemein­schaft sind facet­ten­reich. Einige Jugend­li­che wollen der Kunst keine Grenze setzen, während andere sich um den Inhalt sorgen und strikt gegen Obszö­ni­tä­ten aller Art sind. Exper­ten und Exper­tin­nen veror­ten Graf­fi­tis mehr im Grau­be­reich, halten sich jedoch an gewisse Regeln, welche sie nicht brechen würden. Darin inbe­grif­fen sind Rassis­mus, Sexis­mus, Besprü­hung von reli­giö­sen Orten oder Privat­be­sitz, sowie eini­ges mehr.

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Was die Medien dazu sagen

Doch was sagen die Medien zum Thema? Wenn man den Begriff „Graf­fiti“ googelt, erhält man vor allem zwei verschie­dene Ergeb­nisse: Entwe­der bekommt man vonsei­ten der Poli­zei die Auffor­de­rung einen „Vanda­len“ zu schnap­pen. Oder man findet Einträge zu Lösun­gen, wie junge Leute legal ihrer Kunst Ausdruck verlei­hen können. Die Lösun­gen beinhal­ten meist das Bereit­stel­len von Graf­fiti-Wänden, welche legal besprüht werden dürfen. Diese Plätze werden mithilfe von Jugend­li­chen designt und geplant. Damit sollen Jugend­li­che ihre „über­schüs­sige Krea­ti­vi­tät“ an lega­len Plät­zen auslas­sen und sich austo­ben können. Dieser Vorschlag wurde beispiels­weise von der Sprayer*innen-Community und der Stadt­ver­wal­tung Wien posi­tiv aufge­nom­men und zur Umset­zung gebracht. Damit werden Flächen geschaf­fen, welche den jungen Menschen für deren krea­tive Gestal­tung frei zur Verfü­gung stehen. Die Wände sind mit einer Taube markiert.

Klar ist, dass die lega­len Flächen nicht alle Probleme lösen. Einige Sprayer*innen machen Graf­fi­tis für den Adre­na­lin­kick und sehen diese als Ausdruck von Wider­stand. Es ist wich­tig zu beach­ten: Allein bei den Wiener Linien entstan­den durch Graf­fi­tis schon bis zu 2,5 Millio­nen Euro Schä­den. Da die Züge wieder gerei­nigt werden muss­ten und dadurch nicht in Betrieb genom­men werden konn­ten, was wiederum zu Verspä­tun­gen und Ersatz­zü­gen führte. Im Gegen­zug dazu gab es auch gezielte Atta­cken gegen Kunst­werke, welche legal und öffent­lich zur Schau gestellt wurden.

Mehr als nur Underground. Eine Szene etabliert sich.

Das Sprayen beschränkt sich jedoch längst nicht mehr nur auf die Stadt. Projekte wie Würm­las Wände brin­gen die urbane Kunst nun in den länd­li­chen Raum. Auch dort werden sie zur Touris­ten­at­trak­tion und die Under­ground­kunst wird mit einem wirt­schaft­li­chen Aspekt ergänzt. Mitt­ler­weile werden Graffiti-Künstler*innen damit beauf­tragt, ihre Bilder zu verwirk­li­chen. Das eröff­net eine komplett neue Markt­ni­sche für Künstler*innen und etabliert Graf­fiti in der Kunst­szene. So wurde Banksy zu einem welt­be­rühm­ten Graf­fiti-Künst­ler, dessen Wand­kunst­werke sogar aus Wand­mau­ern gestanzt werden.

Zusam­men­fas­send kann gesagt werden, dass sich einige Städte wie Wien sehr darum bemü­hen, freie Flächen für junge Leute zu schaf­fen. Jedoch ist da noch „viel Luft nach oben“, denn diese Plätze reichen für die wach­sende Commu­nity an Graffiti-Sprayer*innen bald nicht mehr aus. Und die Konse­quen­zen von ille­ga­lem Sprayen können erheb­lich sein.

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Von den Generationen eingebrachte Lösungsvorschläge.

  • Viele Jugend­li­che und Erwach­sene sind der Ansicht, dass es einfach zu wenige Sprüh­flä­chen gibt. Das Problem von ille­ga­lem Sprü­hen wäre teil­weise gelöst, sofern genug legale Flächen zur Verfü­gung stehen würden. Das müssen nicht bloß irgend­wel­che Haus­wände sein. Sondern könn­ten sogar ganze Gebäude sein, wie leer­ste­hende Büros, welche nicht mehr genutzt werden. An solchen Flächen mangelt es nicht. Die Schwie­rig­keit liegt viel­mehr in der Umset­zung. Eini­ges wird bereits von jungen Menschen und moti­vier­ten Künstler*innen orga­ni­siert. So gibt es Graf­fiti-Work­shops und diverse andere Angebote.
  • Sprüh­flä­chen ermög­li­chen und gleich­zei­tig Jugend­li­che und Künstler*innen invol­vie­ren. Wenn solche Flächen für junge Leute und Sprüher*innen geschaf­fen werden, wissen diese am besten, was sie wollen. Die jungen Menschen in die Planung einzu­be­zie­hen ist wich­tig, ist wich­tig, um die Bedürf­nisse jener zu befrie­di­gen. In Wien sind solche lega­len Flächen mit einem Symbol, einer Taube, markiert und per Map auffindbar.
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