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Wie wirkt sich Sport auf das Selbstbewusstsein aus?

Ein Beitrag von
Muhammad Kudusov

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Sport – für den einen heißt das Bank­drü­cken im Fitness­stu­dio, für den ande­ren ist es eine Leiden­schaft oder sogar ein Lebens­stil und so manchem graust es regel­recht davor. Das Spek­trum der Meinun­gen ist breit und in Inter­views haben Jugend­li­che ihre Meinung kund­ge­tan und erzäh­len uns aus verschie­de­nen Perspek­ti­ven, was Sport für sie bedeu­tet. Diese Meinun­gen stehen im Kontrast zu den Aussa­gen von Fach­ex­per­ten und recher­chier­ten Fakten. Die Frage ist nun: Was bewirkt Sport bei Jugend­li­chen und deren Selbst­be­wusst­sein? Wie sehen das die Jugend­li­chen? Und was ist die Meinung der Exper­ten dazu?

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Chiara Hubner
17 Jahre
Chiara Hubner
17 Jahre

Wieso machst du Sport?

Ich habe es von daheim stark mitbe­kom­men, meine Fami­lie ist sehr sport­lich, und es gibt sozu­sa­gen eine gewisse Konkur­renz. Und ich mache es haupt­säch­lich für mich selbst. Früher galten dünne Frauen als schön, aber das Schön­heits­ideal wandelt sich auch zuguns­ten musku­lö­se­ren Frauen. Und das will ich auch erreichen.

Wie beeinflusst Sport dein Selbstbewusstsein?

Man fühlt sich in seinem Körper wohl und es pusht das eigene Ego natürlich.

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Eva Egle
18 Jahre
Eva Egle
18 Jahre

Wann machst du Sport?

Eher zur Fort­be­we­gung wie Fahr­rad fahren. Meist mache ich Sport bei Fami­li­en­ak­ti­vi­tä­ten wie Wandern oder Schwim­men mit Freun­den, also als Freizeitbeschäftigung.

Macht Sport einen Unterschied für dein Leben?

Es ist besser fürs Selbst­be­wusst­sein, aber eigent­lich hat es keine starke Auswir­kung, weil Sport kein fester Bestand­teil im Leben für mich ist. Es ist nicht meine Leiden­schaft, deswe­gen bin ich davon nicht abhängig.

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David Ange­rer
16 Jahre 
David Ange­rer
16 Jahre 

Was ist deine Motivation für Sport?

Sehr unter­schied­lich. Der Grund zum Anfan­gen war mein schie­fer Rücken und die Rücken­übun­gen dafür und danach kam die Frage: Wieso nicht die ande­ren Körper­teile auch trai­nie­ren? Es ist gesund­heit­lich eine große Hilfe, hält fit, man kann Ener­gie frei­set­zen, man arbei­tet an sich, es ändert den Lebens­stil und man hat Spaß.

Würdest du Sport anderen empfehlen?

Ja, ich empfehle es, weil es nicht nur gesund, sondern auch natür­lich für uns ist, da wir früher in der Stein­zeit Jäger und Samm­ler waren und Sport sozu­sa­gen etwas Selbst­ver­ständ­li­ches ist. Und bei rich­ti­ger Anwen­dung hat es keinen Nachteil.

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Arthur Potura
16 Jahre
Arthur Potura
16 Jahre

Wie fühlst du dich nach Sport?

Ausge­laugt, aber auf eine posi­tive Art und Weise oder moti­vier­ter noch etwas zu tun.

Was interessiert dich am meisten beim Sport?

Die Ästhe­tik, die Körper­kon­trolle, was eine gewisse Körper­kraft voraus­setzt, und die Präzi­sion des Spor­tes spornt an diesen zu machen.

Was bringt dir Sport?

Sport berei­chert mein Leben, sowohl psychisch als auch physisch, ermög­licht es mir an meine Gren­zen zu kommen und zu über­kom­men. Mein Selbst­be­wusst­sein ist posi­tiv beein­flusst, da ich mit Leis­tung gewisse Erfolge erziele und meinen Körper verändere.

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Wie schon gesagt sind die Meinun­gen der Jugend­li­chen unter­schied­lich. Sport wird als Möglich­keit ange­se­hen, sich zu entwi­ckeln und sich zu verbes­sern. Man fühlt sich wohl in seinem Körper, da man ihn zu einem gewis­sen Grad selbst gestal­tet. Für andere ist Sport einfach ein Zeit­ver­treib, eine spaßige Akti­vi­tät mit Freun­den und Fami­lie. Aber alle sind sich einig, dass Sport fit hält und gesund ist. Alles darüber hinaus ist individuell.

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Perspektive gewinnen, was wissen wir?

Expert*innen im Interview

Ivo Bösch
Trainer
Judo­club Bregenz
Ivo Bösch
Trainer
Judo­club Bregenz

Persönliche Frage: Welche Sportart machen Sie denn und warum?

Ich mache Judo, seit ich 4 Jahre alt bin. Für mich ist es ein Lebens­weg, es hilft dabei nach schwe­ren Situa­tio­nen wieder aufzu­ste­hen, was immer wieder im Leben geschieht.

Wie beeinflusst Sport dein Leben?

Zu 95 Prozent. Umgang, Körper­be­herr­schung und Respekt habe ich durch den Sport erfah­ren. Es stei­gert mein Selbst­be­wusst­sein, verleiht einem eine gewisse Stärke und spie­gelt sich im Verhal­ten, sowie im Leben allge­mein wider und es ist jedem zu empfehlen.

Macht Sport für Kinder/​Jugendliche einen Unterschied als für Erwachsene?

Es gibt eigent­lich keinen Unter­schied. Beispiels­weise ist bei Judo das Mitein­an­der wich­ti­ger als pure Kraft, und wir stär­ken uns gegenseitig.

Sport für Freizeit oder als Beruf?

Ich mache Sport als Ergän­zung und Ausgleich zum Job. Ich habe dadurch viel mitbe­kom­men und trai­niere und gebe diesen Weg an Heran­wach­sende weiter. Wir machen Sport inter­na­tio­nal, jeder mitein­an­der, und das erfüllt mich sehr. Es gibt immer Tage, die besser und schlech­ter sind, aber wenn man dran ist und den Weg der Kinder sieht, freut man sich umso mehr.

Wie ist das ein Vorbild zu sein?

Jeder Jugend­li­che, Erwach­se­ner und jedes Kind haben Vorbil­der, gemein­sam erle­ben. Du selbst hast nie die höchste Vorbild­funk­tion. Man lernt von klein und groß und man sieht sich nie als den Schwächs­ten oder Stärks­ten. Ich will den Heran­wach­sen­den etwas beibrin­gen und sie weiter­brin­gen. Die Kultur­form 睦み合う, auf Deutsch „gemein­sam gedei­hen“, ist die höchste Art von Judo, alle sind gleich­ge­sinnt und nur so kann man stär­ker werden.

Was hat es für Vorteile (Fakten)?

Jeder Sport hat Vorteile und es ist wich­tig für die heutige Jugend, um sich zu entwi­ckeln und zu lernen sich durch­zu­set­zen. Was ich aber oft kriti­sie­ren muss, ist der Leis­tungs­druck, der nicht immer posi­tiv ist. Eltern machen sich mehr Kopf darüber, dass ihre Kinder stär­ker, schnel­ler und besser als sie werden und nicht das Prin­zip des Spor­tes verste­hen. Die Kinder können diesen Leis­tungs­druck nicht lange stand­hal­ten. Jeder muss besser werden, aber nicht so.

Sport im Verein oder alleine?

Zum Beispiel alleine joggen oder Judo hat einen Unter­schied. Im Verein lernt man mitein­an­der aus Fehlern, dafür stehen die 10 Regeln aus Judo. Man hat das beim allei­ni­gen Joggen nicht, man hat nicht die Möglich­keit mit ande­ren zu lernen. Alleine Sport zu machen ist gut, wenn man für sich etwas versu­chen will, aber mit dem Verein lernt man mit allen. Man lernt von den ande­ren und die ande­ren lernen von einem und man geht mit einan­der den Weg des Lebens.

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Was die Medien dazu sagen

Was sagen die Medien dazu? Wenn man nach gesund­heit­li­chen Themen googelt, sollte man immer kritisch mit den Infor­ma­tio­nen umge­hen, denn es gibt keine Wahr­heits­ga­ran­tie für diese. Jedoch stim­men die meis­ten Arti­kel dem Fakt zu, dass Sport gesund­heit­li­che Vorteile hat. Bei nicht ausrei­chen­der Bewe­gung wird Muskel­masse abge­baut und dann können im hohen Alter schwer­wie­gende Probleme auftre­ten, wie Gelenk­be­schwer­den und Herz­pro­bleme. Als Präven­tion wird einstim­mig Sport verschrie­ben. Und wie hilfst das den Jugend­li­chen? Die Puber­tät ist die Zeit der größ­ten Verän­de­rung und das bringt auch Heraus­for­de­run­gen mit sich. Sport hilft da nicht nur körper­lich, sondern stärkt auch das Selbst­be­wusst­sein, das während der Teen­ager­jahre sehr fragil sein kann. Man knüpft Sozi­al­kon­takte und lernt mitein­an­der umzu­ge­hen. Entge­gen der Meinung vieler prak­ti­zie­ren äußerst viele Jugend­li­che Sport und das regelmäßig.