Perspektive Generationen: Miteinander neue Lösungen finden
Mo 04.10.2021
Zu Fuß, per Fahrrad, Auto, Bahn und Flugzeug … wie wollen junge Leute künftig mobil sein?
ein Beitrag von Viktoria Ganahl
Zu Fuß, mit Fahrrad, Bus, U‑Bahn, Moped oder Auto? Mobilität kann sehr vielfältig sein — und ohne sie wäre unser Leben kaum denkbar: Egal, ob es darum geht, zur Schule zu fahren, einzukaufen, Freund:innen zu besuchen oder zu Freizeitaktivitäten zu gelangen. Gleichzeitig betrifft die Frage, wie wir uns fortbewegen, auch unsere Einstellung zu Klima und Umwelt. Fahrrad oder Moped? Ich befrage junge Leute aus dem städtischen Raum selbst, wie sie in ihrem Alltag unterwegs sind und was sie sich für die Mobilität der Zukunft wünschen.
Wie sind junge Leute in ihrem Alltag mobil?
Was ist ihnen dabei wichtig?
Und wie können wir nachhaltig unterwegs sein?
Esra
17 Jahre
Alberschwende
Esra
17 Jahre
Alberschwende
Bist du in der Freizeit auch oft mit dem Bus unterwegs?
Ja. Ich versuche, so oft wie möglich mit dem Bus zu fahren. Ich habe kein Moped, aber nächstes Jahr werde ich 18, da werde ich schon den Autoführerschein machen.
Was wünschst du dir für die Mobilität der Zukunft?
Ich wünsche mir, dass es künftig sehr viele Elektro-Autos und Elektro-Mopeds gibt, die umweltfreundlich sind — auch die Batterien. Ich würde mir auch ein E‑Auto kaufen, wenn ich dann einen Job habe und selbständig wohne. Das würde ich mir wünschen.
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Matthias
18 Jahre
Wien
Matthias
18 Jahre
Wien
Auf welche Weise bist du mobil?
Ich wohne inmitten von Wien. Das heißt, ich bin eigentlich super angebunden. Ich fahre hauptsächlich mit der U‑Bahn und der S‑Bahn, um zur Schule zu kommen oder Freund:innen zu besuchen.
Du kannst alle Wege relativ schnell zurücklegen?
In Wien gibt es so viele unterschiedliche öffentliche Transportmittel, die ständig fahren. Deswegen: Wenn ich irgendwo hinfahre, muss ich nicht groß darauf achten, wann ich losgehen muss.
Was könnte man in Bezug auf Mobilität noch verbessern?
Einige meiner Freund:innen wohnen außerhalb von Wien. Dort kann öffentliche Mobilität ziemlich anstrengend sein: Am Wochenende fahren zum Beispiel nicht sonderlich viele Busse. Würde man die S‑Bahn ausbauen, könnte man von außerhalb problemlos nach Wien gelangen — auch ohne Auto. In Wien dagegen finde ich das öffentliche Verkehrsnetz super, allerdings kann man auch hier einiges verändern: Die Radwege könnten auf jeden Fall weiter ausgebaut werden. Und man sollte den Autos weniger Platz geben.
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Elena
17 Jahre
Wien
Elena
17 Jahre
Wien
Wie legst du deine Alltagswege zurück?
Um in die Schule zu kommen, verwende ich das Fahrrad bis zum Bahnhof. Ab dort nehme ich die S‑Bahn, vom Bahnhof bis zur Schule lege ich dann den Weg mit der Straßenbahn zurück. Es ist auch zu Fuß machbar. Ich wohne in Floridsdorf, dort gibt es nicht so viele Fahrradwege. Das ist ein wenig schwierig, aber bis jetzt hat es eigentlich immer gut funktioniert.
Wie wärst du künftig gerne mobil?
Am liebsten nur noch mit dem Fahrrad. Auch wenn das teilweise schwer sein wird, weil die Strecken sehr lang sind. Mittlerweile braucht man mit dem Fahrrad entweder ebenso lange wie mit Öffis oder noch weniger lang.
Was würdest du dir für die Mobilität der Zukunft wünschen?
Auf jeden Fall viel weniger Autos. Die sind im städtischen Raum doch unnötig. Die meisten Leute fahren nur fünf Minuten mit dem Auto — anstatt zu Fuß zu gehen oder mit einem Bus zu fahren! Am besten wären mehr klimaneutrale Züge. In Wien sind mittlerweile einige Züge Co2-neutral, sie werden mit grünem Strom angetrieben. Das sollte mehr ausgebaut und darauf umgestiegen werden. Ansonsten: Die Leute sollten einfach kürzere Strecken zu Fuß gehen, mit dem Fahrrad oder Skateboard fahren oder ein anderes umweltfreundliches Fortbewegungsmittel verwenden.
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Amelie
14 Jahre
Graz
Amelie
14 Jahre
Graz
Wie bist du im Alltag mobil?
Ich fahre oft mit dem Fahrrad, wenn ich nicht so lange Strecken bewältigen muss, wie etwa für kurze Einkäufe. Ich fahre gerne mit dem Fahrrad, weil sehr viele Geschäfte in der Nähe und damit gut mit dem Fahrrad erreichbar sind. In die Schule fahre ich mit dem Bus. Der fährt direkt dorthin, was ich sehr praktisch finde. Und auch in die Stadt komme ich direkt mit dem Bus. Wenn ich aber auf Urlaub fahre, benutzen wir immer das Auto.
Was wünschst du dir für die Mobilität der Zukunft?
Ich finde es super, dass es in der Stadt Straßen gibt, wo tatsächlich keine Autos fahren dürfen. Davon sollte es irgendwie mehr geben, das ist dann auch angenehmer für die Menschen, weil man als Fußgänger:in mehr Bewegungsfreiheit hat.
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Adriana
16 Jahre
Wien Umgebung
Adriana
16 Jahre
Wien Umgebung
Wie bist du selbst mobil?
In die Schule komme ich hauptsächlich mit dem Auto oder mit dem Zug. Ich wohne auf dem Land. Deshalb werde ich oft mit dem Auto zum Bahnhof gebracht und fahre dann mit dem Zug, etwa eine Stunde lang, nach Wien. Und sonst habe ich einen Mopedführerschein — das heißt, ich fahre ziemlich viel mit dem Moped. Wenn das nicht geht, zum Beispiel, weil es gerade regnet, werde ich mit dem Auto hingefahren.
Und wie schaut es bei dir auf dem Land mit öffentlichen Verkehrsmitteln aus?
Es gibt ein paar Dörfer hier am Land, die haben einen Bahnhof und eine Zugverbindung — aber bei uns nicht. Es fahren vielleicht so fünf Busse am Tag. Und jetzt in den Ferien zum Beispiel, wie heute an einem Sonntag, fährt gar kein Bus. Ansonsten fährt in der Früh ein Schulbus und am Nachmittag gibt es einen, der zurückfährt. — Das sind eigentlich alle Verbindungen.
Was würdest du dir gerade in deiner Umgebung für die Mobilität der Zukunft wünschen?
Es wäre cool, wenn das Verkehrsnetz mehr ausgebaut würde: Also wenn zum Beispiel am Tag mehr Busse fahren würden. Was ich natürlich auch cool fände, wäre, wenn es in mehr Dörfern eine Zugstation gäbe. Aber ich glaube, dass das ziemlich kompliziert ist. Aber wenn am Tag allein fünf Busse fahren, so alle zwei Stunden, dann wäre es schon sehr viel besser.
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Junge Leute aus der Stadt sind flexibel unterwegs: Zur Fortbewegung nutzen sie U‑Bahn, Straßenbahn, Busse und den Zug. Manche fahren auch gerne mit dem Fahrrad, um Strecken im Alltag zurückzulegen. Hingegen sind Auto und Moped für Jugendliche aus dem städtischen Raum kein großes Thema. Viel lieber sind sie mit umweltfreundlichen Alternativen unterwegs. Manchmal kommt man mit diesen sogar noch schneller ans Ziel als mit dem Auto. Das öffentliche Verkehrsnetz innerhalb der Stadt wird von allen jungen Leuten als ausschließlich positiv bewertet. Allerdings wünschen sich viele einen Ausbau der Radwege. Ein weiterer Punkt: In Zukunft sollte es aus Sicht der Jugendlichen noch mehr autofreie Zonen in den Städten geben. So bliebe mehr Platz für Fußgänger:innen und Fahrräder. Auch der Aufenthalt auf der Straße wäre entspannter, weil Abgase und Verkehrslärm wegfallen.
Ganz anders ist die Situation hingegen für junge Menschen, die in ländlichen Gebieten leben: Hier fahren nur selten Busse — und an manchen Tagen sogar gar keine. Dort ist es schwer möglich, sich gänzlich ohne Auto oder Moped fortzubewegen. Deshalb wünschen sich junge Menschen, dass auch auf dem Land der Takt der öffentlichen Verkehrsmittel verdichtet wird. Auch die Anschlussmöglichkeiten zwischen Stadt und Land sollten aus Sicht der jungen Leuten verbessert werden.
Perspektive gewinnen: Was wissen wir?
Im städtischen Bereich ist es für junge Menschen selbstverständlich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Gerade in Wien ist das öffentliche Verkehrsnetz sehr gut ausgebaut und eng getaktet. Deshalb werden die Öffis dort auch stark genutzt — die Wiener Linien geben an, dass jeden Tag rund 2,6 Millionen Fahrgäste mit Bus, Straßenbahn und U‑Bahn unterwegs sind. Die öffentlichen Verkehrsmittel legen dort täglich eine Strecke von mehr als fünf Mal rund um die Erde zurück! Auf dem Land hingegen ist das Verkehrsnetz oft noch sehr spärlich ausgebaut. Dort ist es sehr schwierig, sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortzubewegen — vor allem zu Randzeiten oder am Wochenende.
Experteninterview
mit Michael Tinkhauser
Wie denken Politiker:innen über das Thema Mobilität? Um das herauszufinden, besuche ich Michael Tinkhauser. Er war lange Zeit Bürgermeister von Bludesch und arbeitet jetzt im Vorarlberger Gemeindeverband. Dort ist er in den Bereichen “Gesellschaft und Soziales”, “Integration und Migration” und “Überregionale Sozialplanung” aktiv. In diesem Interview spricht Michael Tinkhauser aus seiner Perspektive als langjähriger Regionalpolitiker — und persönlicher Nutzer des Vorarlberger Verkehrsnetzes — über Mobilität. Er erzählt, wie die Politik den Bereich “öffentlichen Verkehr” unterstützen kann.
Wie hat sich Mobilität seit Ihrer Jugend verändert?
Es gab ganz wenige Verbindungen im öffentlichen Raum zur damaligen Zeit. Die Verbindungen zwischen den Orten und Städten waren überschaubar. Somit war es unattraktiv, mit dem Bus oder dem Zug unterwegs zu sein. Darum ist die Mehrheit in den Jugendjahren Mofa und Moped gefahren. Mit der Absolvierung des Führerscheines ist man komplett aufs Auto umgestiegen. Als ich 18 Jahre alt war, wurde der öffentliche Verkehr eigentlich nur noch für weite Strecken verwendet — wie zum Beispiel nach Wien. Zum Teil ist man sogar mit dem Auto dorthin gefahren. Fahrradfahren war in der Jugend und auch später keine Alternative. Deshalb war für mich in dieser Zeit vor allem das Auto das zentrale Verkehrsmittel.
Wie kann Mobilität von der Politik gesteuert werden? Oder ist es doch eher eine persönliche Entscheidung, wie man selbst mobil ist?
Die Mobilität war in meiner politischen Arbeit im Rahmen des ÖPNV ein wichtiges Thema. Für uns war es wichtig, den Ausbau des öffentlichen Verkehrs zu fördern und als Politiker:innen die notwendigen Entscheidungen herbeizuführen. Mittlerweile bin ich Besitzer einer Jahreskarte für die öffentlichen Verkehrsmittel und profitiere von dieser Entscheidung. Ich merke, wie wichtig es ist, gute öffentliche Verbindungen im Land zu haben. Der öffentliche Verkehr ist eines der zentralen Themen in den Gemeinden, aber die erfolgreiche Umsetzung kann nur über die Region mit dem Land erfolgen. Es ist etwas, dass man nur gemeinsam entwickeln und entscheiden kann. Wir haben im Walgau eine sehr gute Situation geschaffen, welche weiter ausgebaut werden kann.
Ob du das Fahrrad nimmst, ins Auto einsteigst oder doch den öffentlichen Verkehr wählst — die Entscheidung liegt immer bei dir. Dennoch kann die Politik Richtungen vorgeben. Wenn man den öffentlichen Verkehr attraktiv gestaltet und den Individualverkehr einschränkt, werden mehr Leute einen Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel überlegen. Diese Situation ist für die Politik sehr schwierig: Wie beeinflusse ich persönliches Verhalten? Ich glaube, dass es auch unpopuläre Maßnahmen braucht, zum Beispiel ein erhöhter Benzinpreis oder etwas Anderes in dieser Form. Diese werden den Leuten nicht immer gefallen. Einerseits kosten unpopuläre Maßnahmen in der Politik Wähler:innenstimmen, welche notwendig sind, um wiedergewählt zu werden. Aber andererseits kann so ein Umdenken in der Bevölkerung erfolgen. Es hängt sehr viel vom persönlichen Verhalten der Leute ab, doch dass es ohne einschneidende Maßnahmen gehen soll — das ist meiner Meinung nach eine Illusion.
Zu meiner aktiven politischen Zeit gab es Untersuchungen des Energieinstituts, welche besagten: Über 50 Prozent der Strecken, die mit dem Auto gefahren werden, sind unter 5 km lang. Wenn diese 50 Prozent auf alternative Verkehrsmittel umsteigen würden, dann wäre schon ein großer Schritt getan. Aber es steckt immer noch sehr viel Bequemlichkeit dahinter, das merke ich bei mir selbst: Du musst den inneren Schweinehund überwinden. Zu sagen: Ja — ich stehe jetzt halt schon um zwanzig vor sechs auf, damit ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln um dieselbe Zeit wie mit dem Auto in Dornbirn bin. Ich glaube nicht, dass es ohne gewisse Einschränkungen geht. Das ist meiner Meinung nach eine Illusion.
Hängen die Fragen der Mobilität auch mit sozialer Gerechtigkeit zusammen?
Ich bin davon überzeugt: Wenn der öffentliche Verkehr gut ausgebaut und für die breite Masse leistbar ist, trägt er zur sozialen Gerechtigkeit bei. Ich glaube, dass Vorarlberg mit dem Jahresticket auf einem sehr guten Weg ist. Wenn die Menschen wissen, dass man um 385 Euro ein ganzes Jahr lang mit allen Verkehrsmitteln in Vorarlberg fahren kann, ist das ein attraktives Angebot. Für den ländlichen Raum sollte die Taktung noch ein bisschen enger erfolgen, aber das ist eine finanzielle Frage. Für diesen Ausbau braucht es eine noch breitere Nutzung der Bevölkerung. In Wien ist die Nutzung des öffentlichen Verkehrs selbstverständlich. Wenn ich nach Wien ziehen würde, könnte ich mir nie vorstellen, mit dem Auto zu fahren. Die Taktung der öffentlichen Verkehrsmittel ist dort so ausgezeichnet, dass man sich fragen kann — Ist das Auto im städtischen Raum überhaupt noch eine Alternative? Der Vergleich zwischen einer Stadt und dem ländlichen Raum sollte sehr detailliert vorgenommen werden, um keine falschen Bilder zu erzeugen.
Das Bewusstsein für Klimafragen ist bei eurer Generation viel stärker, als dies bei unserer der Fall war. In meiner Jugend war das Klima kein Thema. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass in meinem Umfeld Diskussionen über Klimagefährdung geführt wurden. Es wurden allerdings umstrittene Projekte in der Öffentlichkeit diskutiert, wie z. B. Zwentendorf oder die Hainburger Au — Da hat man festgestellt, dass Umweltthemen aktuell werden.
Wie kann eine Gemeinde, ein Land oder ein Staat nachhaltige Mobilität unterstützen?
Wichtig ist eine gute Abstimmung zwischen den Gemeinden, dem Land und dem Bund und diese ist ausbaufähig. Die stärkere Finanzierung des öffentlichen Verkehrs und die Verfolgung gemeinsamer Ziele unterstützen eine zukunftsfähige Mobilität. Zudem ist darauf zu achten, wie die E‑Mobilität im öffentlichen Verkehr ausgebaut werden kann. Sollte das Thema “autonomes Fahren” einmal kommen, noch ist das natürlich Zukunftsmusik, stellt sich auch die Frage, wie das autonome Fahren im öffentlichen Verkehr berücksichtigt werden kann. Da sind wir schon sehr in der Zukunft angekommen.
Was wünschen Sie sich Bezug auf Mobilität von den jungen Menschen?
Ich bin der Überzeugung, dass es nicht eine Dialoggruppe gibt, an die wir unsere Wünsche richten sollten. Ich kann nicht von den jungen Menschen erwarten, dass sie mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren und mich selbst zurücklehnen. Ich denke, dass es die Verantwortung von uns allen ist. Es ist wichtig, dass man sich von der eigenen Bequemlichkeit verabschiedet und der Umwelt persönlich eine größere Bedeutung schenkt. Dann ändert sich auch automatisch das eigene Verhalten — das sehe ich bei mir selbst. Ich stelle fest, dass die Jugend das Thema deutlich stärker in den Fokus bringt und dieses ihnen sehr viel bedeutet. Dadurch haben auch die Diskussionen in der Bevölkerung zugenommen — was ich ganz wichtig finde! Deshalb ist es ein gemeinsamer Weg, das Mobilitätsverhalten von uns allen für unsere Umwelt zu verändern.
Danke für das Interview. Gibt es noch etwas, dass Sie gerne erzählen würden?
In Bezug auf den öffentlichen Verkehr ist man in Vorarlberg auf einem guten Weg. Diese Ausbaumaßnahmen, das stelle ich gerade als Nutzer fest, waren und sind enorm wichtig. Das Ziel wäre, dass man den Umstieg mit dem Gedanken macht: Ich entscheide mich bewusst für öffentliche Verkehrsmittel, weil sie ihre Vorzüge haben und annähernd die Bequemlichkeit bringen, wie sie der Individualverkehr mit sich bringt — und das zu einem kostengünstigen Preis. Außerdem glaube ich, dass Rechenbeispiele wie etwa “Öffentlicher Verkehr versus Individualverkehr” noch stärker vorgestellt werden müssen. Die Gegenüberstellung: Was kostet mich mein Auto Benzin, Versicherung und Reparaturen? Und was kostet mich die Nutzung des öffentlichen Verkehrs? Ich denke, dass diese Rechenbeispiele zusätzliche Anstöße sein können, damit sich Menschen für den öffentlichen Verkehr entscheiden. Die Verhaltensänderungen der Menschen und der Umstieg auf alternative Energien in der Wirtschaft sind für mich die zentralen Schlüsselaspekte in der Mobilitäts-Frage.
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Lösungsansätze
Wir haben herausgefunden: Das Thema Mobilität kann aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet werden — zum Beispiel unter dem Aspekt der sozialen Gerechtigkeit, dem Vergleich zwischen Stadt und Land oder natürlich ausgehend von der großen Frage, wie wir in Zukunft nachhaltig unterwegs sein können. Um Lösungen für diese Fragen zu finden, müssen wir möglichst alle Aspekte berücksichtigen und diskutieren.
Fest steht jedoch: Die Frage, wie wir uns künftig fortbewegen, kann immer von mehreren Seiten betrachtet und angepackt werden. Zum Beispiel kann einerseits die Politik Maßnahmen setzen, um ein Umdenken in der Bevölkerung anzuregen. Und andererseits kann jede:r Einzelne einen Beitrag leisten, in dem wir selbst mit nachhaltigen Verkehrsmitteln unterwegs sind und durch unsere Entscheidungen ein Zeichen setzen.
Lösungen finden
- Weg vom Individualverkehr, hin zu öffentlicher Mobilität! Mobilität spielt eine bedeutende Rolle in der Bekämpfung der Klimakrise. Umso wichtiger ist es, dass in Zukunft viel mehr Menschen das Auto stehen lassen und dafür mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Ein gut ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz, das in engem Takt fährt, ist eine Voraussetzung dafür.
- Öffentlicher Verkehr trägt außerdem zur sozialen Gerechtigkeit bei: Wer mit Bus, Straßenbahn oder Zug zu niedrigen Preisen unterwegs sein kann und dadurch schnell von A nach B gelangt, braucht sich kein Auto zu kaufen.
- Der Ausbau von öffentlicher Mobilität kann die Lebensqualität in Städten steigern: Autos verbrauchen in Städten wertvollen Platz, erhöhen die Feinstaubbelastung und sorgen für Lärm.
- Obwohl jede:r selbst die Entscheidung trifft, wie er/sie im Alltag mobil sein möchte, kann und soll auch die Politik ihren Beitrag hin zu einer nachhaltigen Mobilität leisten! Maßnahmen können diskutiert, der öffentliche Verkehr ausgebaut und neue Konzepte entwickelt werden.
Wie wollen wir zukünftig mobil sein?
Das wünschen wir uns für die Zukunft der Mobilität:
- Mehr Anschlussmöglichkeiten zwischen Stadt und Land, sodass man kein Auto braucht, um in die Stadt zu gelangen
- Eine Verdichtung und Optimierung des Taktes im ländlichen Raum: Eine Idee wäre zum Beispiel Nachtbusse für Jugendliche am Wochenende einzuführen
- Einen Ausbau der Radwege in den Städten
- Mehr Fußgängerzonen in Städten, in denen keine Autos fahren dürfen
- Es gibt bereits Züge, die Co2-neutral fahren. Solche umweltfreundlichen Maßnahmen begrüßen wir sehr und sollen auch in Zukunft weiter ausgebaut werden!
- Die Kombination von verschiedenen Verkehrsmitteln sollte möglichst problemlos ablaufen.
Und das können wir selbst tun:
- Oft mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren! Wenn Bus, Bahn etc. stark genutzt werden, ist die Chance größer, dass das öffentliche Verkehrsnetz auch in Zukunft weiter ausgebaut wird.
- Selbst in die Pedale treten und Fahrradwege nutzen — oder einfach mal zu Fuß gehen.
- Fahrgemeinschaften bilden: Manchmal kann man sich zusammenschließen und Wege gemeinsam zurücklegen.
- Ein Bewusstsein für Mobilität und Umweltschutz entwickeln und sich überlegen: Ist eine Fahrt mit Auto oder Moped notwendig oder gibt es Alternativen?
Was die Medien dazu sagen
und spannende Links
Werfen wir einen Blick in die Mobilität der Zukunft: Die Medien geben Einblick in verschiedene neue Mobilitätskonzepte, die sich momentan in der Testphase befinden. Die Ideen reichen von Seilbahnen über der Stadt bis hin zu autonom fahrenden Autos. Es handelt sich hierbei vor allem um Pionierprojekte, die noch nicht in großem Maßstab umgesetzt werden. Aber auf jeden Fall ist schon mal klar: Gerade im städtischen Raum haben Fahrräder und E‑Bikes Zukunft! Einerseits ist hierbei wichtig, dass man die Radwege weiter ausbaut. Andererseits wird dem flexiblen Umstieg, also zum Beispiel vom Rad zum Bus, eine große Bedeutung beigemessen. Außerdem sollten Städte zukünftig nicht nur Fahrradfahrer:innen, sondern auch Fußgänger:innen mehr Platz bieten. Öffentliche Räume können somit besser gemeinsam erschlossen und Orte der Begegnung geschaffen werden. Gerade in Städten sollten deshalb weniger Autos fahren und parken.