Baby beobachten
Alter der Mitwirkenden
ab dem Kindergarten
Anliegen/Idee
Kinder erforschen über die Interaktion zwischen Mutter und Baby, was Kinder für ihr Wohlbefinden brauchen. In der Gruppe sprechen sie miteinander darüber, sie vertiefen ihre Empathiefähigkeit und ihren Sprachschatz für Gefühle.
Geschehen
Während einiger Monate erhalten Kinder wöchentlich Besuch von einer Mutter mit ihrem Baby. Eine halbe Stunde lang beobachten sie ihr Miteinander. Sie erforschen, was ein Baby braucht, um sich wohl und sicher zu fühlen. Aus dem Protokoll zu einem Treffen: Die Kinder beobachten heute hauptsächlich Linus. Sie beschreiben zunächst, wie er am Schnuller saugt. Sie überlegen, ob er zu warm hat und bemerken, wie weich er auf der Krabbeldecke liegt und dass er wohl noch müde ist: Linus gähnt und streckt sich. Dann bemerken sie, dass Linus Lächeln wohl darauf beruht, dass seine Mama, Sabine, mit ihm redet und ihn anlächelt. Jede Bewegung und die Mimik von Linus haben sie genau verfolgt und versucht, in Worte zu fassen. Unterstützt durch Jutta’s Begleitung haben sie viel Augenmerk auf die Gefühle des Babies gelegt und neue Wörter dafür gefunden.
Überraschendes, Erfreuliches, Stolpersteine
Ein Baby, Raffael, eröffnete jede Runde mit den Kindern, indem er seinerseits jedes einzelne Kind genau betrachtete. Die Intensität der Konzentration überraschte alle. Als besonders aufmerksam und genau in der Beobachtung der Interaktion von Baby und Mutter zeigte sich Pascal, ein Kind mit Down-Syndrom: Er machte die anderen Kinder immer wieder auf viele körpersprachliche Feinheiten aufmerksam.
Für Mütter, die sich auf die regelmäßigen Treffen einlassen, entsteht eine hohe Verbindlichkeit. Das ist besonders schön, die Kindergruppe empfängt sie mit großer Freude und Wertschätzung. Es ist auch eine Herausforderung, mit einem Baby so verlässlich wiederkehrende Termine einzuhalten.
Kontakt
Projektentwicklung Welt der Kinder in Zusammenarbeit mit Ursula Henzinger, ZOI Tirol