Beiträge auf Youtube
Biennal laden wir zum Symposium Kindheit, Jugend & Gesellschaft. Mehr als 20 Jahre verlässliche Zusammenarbeit in einem tragfähigen Netzwerk von Partnern.
Beiträge aus den Symposien und der Kinder- und Jugendbeteiligung werden auf der Youtube-Plattform des Netzwerks Welt der Kinder als open source zugänglich gemacht.
Filmbeiträge zum Symposium
Kindheit, Jugend und Gesellschaft X
Manfred Pretis: Kinder mit erschwerten Entwicklungsbedingungen
Manfred Pretis – Klinische Psychologie/Deutschland, Österreich
Professor für Transdisziplinäre Frühförderung/Medical School Hamburg, Klinischer Psychologe, Integrationspädagoge, Mitglied des Executive Board der International Society on Early Intervention (ISEI), Consultant, EU Projektkoordinator www.icf-school.eu. Manfred Pretis führt in jahrzehntelange Erfahrungen ein und zeigt anhand von Beispielen, wie sich Kinder über die Störungsbilder der Eltern informieren lassen, aber auch wie Kinder die Erkrankung der Eltern wahrnehmen. Publikationen u.a. Frühförderung bei Kindern psychisch kranker Eltern; ICF in der inklusiven Schule.
Ulrich Brand: Post-Wachstum und die Schaffung neuer ökologischer und sozialer Gleichgewichte
Ulrich Brand – Politikwissenschaften / Deutschland, Österreich
Aufgewachsen auf der Insel Mainau im Bodensee, seit 2007 Professor für Intern. Politik/Univ. Wien, Mitherausgeber der „Blätter für deutsche und internationale Politik“, 2019 Mitbegründer von „Diskurs. Netzwerk Wissenschaft“, Mitorganisator der internationalen Konferenz zu „Post- Wachstum und sozial-ökologischer Transformation“ (2020, Wien). Brand verbrachte etwa drei Jahre seines Lebens in Lateinamerika. Forschungsschwerpunkte: politische Dimensionen der Globalisierung und ihrer Krise, Zivilgesellschaft und soziale Bewegungen in diesen Prozessen, sozial-ökologische Transformation u. imperiale Lebensweise.
Marlena Koppendorfer — Rat auf Draht
Marlena Koppendorfer – Sprachwissenschaft, Beratung / Österreich
Als Mitarbeiterin der Helpline Rat auf Draht gehört Marlena Koppendorfer (Sprachwissenschafterin und Familientherapeutin i.A.) zum wohl bestinformierten Team Österreichs, wenn es darum geht, die Nöte und Sorgen junger Menschen zu verstehen und zu begleiten: Im Schnitt 250 Beratungsgespräche pro Tag führen die Mitarbeiterinnen, rund 100.000 junge Menschen werden im Jahr erreicht. Im Team arbeiten Psycholog*innen, Psychotherapeut*innen, Lebens- und Sozialberater*innen und ein Jurist. Rat auf Draht wird ausschließlich durch Spenden finanziert.
Kindheit, Jugend und Gesellschaft IX 2018
Menno Baumann — Systemsprenger
Katharina Purtscher — Traumasensible Beziehungsgestaltung
Dickon Bevington — Mentalization: A Developmental Theory
Regula Borrer — Naturbildung in der Kindheit
Remo Largo — Einem neuen Menschenbild vertrauen
Tricia Young — Creating Healthy Communities-Child to Child Approach
Andreas Beelmann — Prävention von Verhaltensproblemen und Förderung des Sozialverhaltens
Franz Resch — Hoffnungsraum Zukunft
Dickon Bevington — The AMBIT approach
Wir Menschen gestalten unser Leben als kulturbildende Gemeinschaften. Bestenfalls übernehmen wir wechselseitig Verantwortung für alle jene, die dieser Gemeinschaft angehören. Schließen sich Gemeinschaften, verlieren sie an Lebenskraft und vergehen (häufig entziehen sie zunächst anderen sozialen Gruppen deren Ressourcen). Bleiben sie zu weit offen, bleibt die Übernahme wechselseitiger Verantwortung aus und Gemeinschaften lösen sich auf. Ebendiesen Herausforderungen begegnen wir aktuell auf vielen Ebenen individuellen und kollektiven Handelns: In ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Systemen werden neue Gleichgewichte gesucht. Unser Handeln zeigt in größeren Zusammenhängen Wirkung, es gilt, in der Übernahme von Verantwortung dazuzulernen.
Dies betrifft insbesondere das Verhältnis zwischen den Generationen und deren Zukunftsräume: Weil Handlungen von Erwachsenen im Leben der Jüngeren langfristig Auswirkungen zeitigen, muss ihnen Gelegenheit eingeräumt werden, neue Ordnungen mitzugestalten. Die Aufforderung, Selbstwirksamkeit zu stärken, kann nicht als Teilhabeangebot durchgehen, wo Schutz- und Entwicklungsräume aus Spargründen entzogen werden. Ähnliches gilt für Makrokontexte. Die Übernutzung der natürlichen Ressourcen unseres Planeten entzieht Millionen Menschen die Existenzgrundlage und zerstört die Lebensgrundlagen künftiger Generationen. Diese Herausforderungen durch Abschotten lösen zu wollen, erzeugt hohe Spannungslagen mit Folgewirkungen. Wir sind aufgefordert, Positionen und Grenzen neu auszuhandeln, ohne den Stress eines perspektivenlosen Ausgrenzens zu erzeugen.
Das ist nicht leicht. Es erstaunt nicht, dass sich immer mehr Menschen den Anforderungen ihres Lebensalltags nicht gewachsen fühlen. Nahezu ein Viertel aller jungen Menschen in Österreich leiden unter psychischen Erkrankungen. Die Altersgruppe ist auch überdurchschnittlich häufig von Armutslagen betroffen. Wo das eine mit verminderten Kooperationsleistungen junger Menschen und durch aggressive oder depressive Reaktionen beantwortet wird, werden in geopolitischen Kontexten Konflikte und Kriege angefacht.
Das Symposium führt durch die Vielfalt dieser Themen, indem wir an aktuell relevanten Schnittflächen konkrete Inhalte fassen, erfahrene und kundige Menschen dazu hören und mit ihnen in Austausch treten: Menschen, die den vielen involvierten Berufsgruppen der Kinder- und Jugendzeit angehören, deren Wissen und Ethos in unterschiedlichen Schulen und Wissensdisziplinen geformt wurde; und deren Erfahrungsdichte aus vielfältigen Praxisfeldern kommt. Und die nun gemeinsam mit uns versuchen, Gleichgewichte in der Vielfalt und deren Erfordernisse zu definieren.
Gelingt es uns gemeinsam, das Handeln in politischen Kontexten, in Berufsgruppen, Organisationen, Nachbarschaften und Familien auszutarieren und der sozialen Schließung entgegenzuwirken, ist viel gewonnen.
Im Namen des Netzwerks Welt der Kinder: Carmen Feuchtner, Gerhard König (Welt der Kinder) / Christoph Hackspiel, Beate Huter (Vorarlberger Kinderdorf) / Wolfgang Katsch, Christian Posch, Gerd Konklewski (SOS-Kinderdorf Österr. & Intern.) / Stefan Allgäuer, Karin Moratti (Institut für Sozialdienste) / Walter Schmolly, Jonathan Jancsary (Caritas) / Georg Posch (aks gesundheit GmbH) / Wolfram Metzger, Thomas Summer (pro mente Vorarlberg GmbH) / Manfred Ganahl, Markus Müller (Stiftung Jupident)
Kindheit, Jugend und Gesellschaft VIII 2016
Franz Schultheis — Soziale Praktiken und Ungleichheit
Judith Hollenweger Haskell — Partizipation als Orientierungspunkt
Felix Warneken — Der Ursprung der Kooperation beim Menschen
Doris Bühler Niederberger — Soziale Alleskönner? Kinder und soziale Ordnungen
Richard Wilkinson — How economic inequality harms societies
Silke Wiegand Grefe — Transmission zwischen den Generationen lösen
Kurosch Yazdi — Junkies wie wir? Effekte virtueller Welten auf Eltern und ihre Kinder
Wulf Schiefenhövel — Soziale Kooperation vom Steinzeitalter in den Cyberspace
Frederick Groeger-Roth – Wirksame Präventionsarbeit
Michael Kaess — Stress- und Emotionsregulation in der Entstehung der Internetsucht
Im „Netzwerk Welt der Kinder“ bemühen wir uns konstant um ein spezifisches Anliegen: Der Fokus gilt dem Zusammenleben mit unseren jüngsten MitbürgerInnen. Wir wollen beitragen, angesichts der komplizierten Herausforderungen unserer Zeit Mut zu fassen und – gerüstet mit Wissen und Empathie – unsere sozialen Praktiken im Generationengefüge neu zu gestalten.
Das ist keine einfache Aufgabe. Sie bedarf der Orte des Austausches und der Verständigung, auch des Erprobens und Übens. Unsere Veranstaltung soll eine solche Gelegenheit schaffen. Das vorliegende Programm wurde in Gesprächen mit einer Vielzahl von Menschen vorbereitet: mit jungen Menschen, Kindern und Jugendlichen, mit KollegInnen aus kooperierenden Einrichtungen, aus Bildungs- und Gesundheitsinstitutionen, Verwaltung und Administration und mit ExpertInnen aus unterschiedlichen Wissensgebieten. Gemeinsam bemühen wir uns, die Kräfte ins Bewusstsein zu heben, die auf unser Miteinander einwirken und wir laden Sie ein, sich an diesem Gespräch zu beteiligen: In Kenntnis der Wirkkräfte mit uns günstige Formen des generationalen Ordnens zu entwickeln.
Wie organisieren sich Menschen in verschiedenen Lebensaltern? Wie lassen sich soziale Praktiken gestalten, die die unterschiedlichen Interessen der Generationen ausgleichen? Wie verbessern wir die Verständigung zwischen verschiedenen Berufsgruppen und Menschen verschiedener Herkunft? Wir fragen nach Einflussgrößen, die in ihren Wechselwirkungen auf die Sozialisation unserer Kinder und Jugendlichen einwirken und ihre Lebenschancen prägen:
Gesellschaftliche Teilhabe und Voraussetzungen für Kooperation zwischen den Generationen und Professionen; Wirkungen von Armut, ökonomischer Ungleichheit, Flucht und Migration; Stress, psychische Gesundheit und die Folgen psychischer Erkrankung; Bedeutung und Wirkung virtueller Welten und der social media; neue Autorität und Wertesysteme in Elternschaft und Bildung; Friedensarbeit und sozialräumlich orientierte Prävention.
ForscherInnen und PraktikerInnen aus verschiedenen Disziplinen tragen bei: Menschen, denen es mit ihrer Forschung und Praxis gelingt, unsere Grundannahmen für ein neues Verständnis zu öffnen und damit eine Weiterentwicklung des gesellschaftlichen und generationalen Ordnens zu ermöglichen. Unser Ziel ist es, aktuelle wissenschaftliche Forschung für die Praxis aufzuschließen und Reflexionen aus der Praxis an die Wissenschaft heranzutragen und den Weg für Kooperationen zu öffnen.