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Kindheit und Gesellschaft VI

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3. bis 6. Septem­ber 2012
Markt­ge­meinde Lust­enau (A)

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Die Chance unse­rer Zeit: Gemein­sam Leben gestalten

Erst­mals in der Geschichte fragt sich eine große Zahl von Menschen, wie verschie­dene Gene­ra­tio­nen ihr Leben gemein­sam gestal­ten können. Viel­fäl­tige Wider­sprü­che trei­ben dieses Suchen an: Nie zuvor lebten so viele Gene­ra­tio­nen gleich­zei­tig, in keiner Epoche wuchs

die Einsicht in Bedürf­nisse von Kindern und Jugend­li­chen ähnlich an. Selten wurde so ener­gisch debat­tiert, was ange­mes­sene Beglei­tung, Erzie­hung und Bildung sind. Orien­tie­rung ist erforderlich:

Stand bislang der Wunsch nach mate­ri­el­lem Wohl­stand im Mittel­punkt, beein­träch­tigt heute mate­ri­elle Über­nut­zung unsere Lebens­qua­li­tät. Paral­lel entste­hen neue Armuts­for­men – Armut an sozia­ler Teil­habe und Gesund­heit. Dies wiegt doppelt, wo nicht primär Leis­tung, viel­mehr emotio­na­les Gesche­hen als sinn­stif­tend erlebt wird. Eltern wünschen sich ihre Kinder als glück­li­che Menschen, die nicht irgend­ei­nen, viel­mehr ihren ganz eige­nen Weg finden – der gleich­wohl gesell­schaft­lich aner­kannt und von Erfolg beglei­tet sein soll.

Mit diesem Ansin­nen befasst sind Eltern, Nach­bar­schaf­ten und das profes­sio­nelle Dorf – im Bildungs‑, Gesund­heits- und Sozi­al­be­reich Tätige. Wenn jedes Lebens­al­ter seine Schätze einbringt, nicht für, sondern mit Kindern und Jugend­li­chen, entste­hen die besten Lösun­gen. Die Orien­tie­rungs­tage für Gemein­den sind ein Pilot­ver­such: Junge Menschen, Eltern, Prak­ti­ke­rIn­nen, Forsche­rIn­nen lernen inno­va­tive Projekte kennen und denken sie gemein­sam weiter. Wir danken der Markt­ge­meinde Lust­enau für Gast­ge­ber­schaft und inspi­rie­rende Zusam­men­ar­beit, der Vorarl­ber­ger Landes­re­gie­rung für verläss­li­che Unter­stüt­zung. Mögen diese Tage unser Mitein­an­der stärken!

Stefan Allgäuer (ifs) / Carmen Feucht­ner (Welt der Kinder) / Chris­toph Hack­spiel (Vorarl­ber­ger Kinder­dorf) / Sabine Juffin­ger (SOS-Kinder­dorf) / Gerhard König (Welt der Kinder) / Peter Klin­ger (Cari­tas) / Bernd Klisch (aks)

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»Jeder Mensch, ein Künstler

Lass dich fallen.
Lerne Schnecken zu beobachten.
Pflanze unmögliche Gärten.
Lade jemand Gefährlichen zum Tee ein.
Mache kleine Zeichen, die „Ja“ sagen und verteile sie überall in deinem Haus. 
Werde ein Freund von Freiheit und Unsicherheit.
Freue dich auf Träume.
Weine bei Kinofilmen.
Schaukel so hoch du kannst mit einer Schaukel bei Mondlicht.
Pflege verschiedene Stimmungen.
Verweigere „verantwortlich“ zu sein. Tu es aus Liebe.
Mach viele Nickerchen.
Gib Geld weiter. Tu es jetzt. Das Geld wird folgen.
Glaube an Zauberei.
Lache viel.
Bade im Mondlicht.
Träume wilde, phantasievolle Träume.
Zeichne auf die Wände.
Lies jeden Tag.
Stell dir vor, du wärst verzaubert.
Kichere mit Kindern.
Höre alten Leuten zu.
Öffne dich, tauche ein, sei frei.
Segne dich selbst.
Lass die Angst fallen.
Spiele mit allem.
Unterhalte das Kind in dir.
Du bist unschuldig.
Baue eine Burg aus Decken.
Werde nass.
Umarme Bäume.
Schreibe Liebesbriefe.« 

Joseph Beuys, documenta 5, 1972