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Kinderrestaurant

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Gemeinde
Gaißau

Alter der Mitwirkenden
Kinder zwischen 6 und 12 Jahren

Anliegen/​Idee
Mit Eltern ins Gast­haus essen gehen? Lang­wei­lig! Die Spei­se­karte eine Ödnis für den Kinder­gau­men, die Erwach­se­nen reeeeden, die Beine zappeln. Wir Kinder machen unser eige­nes Restau­rant auf!

Gesche­hen
Nach einem Kinder­rechts­se­mi­nar an der Volks­schule Gaißau entschloss sich eine Gruppe von Kindern, das Kochen selbst in die Hand zu nehmen. Sie kaper­ten die Schul­kü­che (nur Heidi durfte rein) und verpflich­te­ten den Bürger­meis­ter zum Einkauf von Zuta­ten (der machte begeis­tert mit). Der ersten Einla­dung folg­ten bereits über 30 Kinder – es wurde in schöns­ter Atmo­sphäre gemein­sam gekocht, gespeist, gespielt und weitergeplant.

Was war gut?
Das Essen schmeckte immer sehr gut, es war für die Kinder ein tolles Gefühl, für so viele Gäste zu kochen! Die Einsicht stellte sich ein: Verant­wort­lich sein ist lässig! Und gemein­sam einkau­fen war cool. Die Kinder hatten Spaß beim Kochen, sie konn­ten mit den ande­ren Kindern spie­len. Am Beginn erwies sich das Aufräu­men als nicht gerade hitver­däch­tig … im Laufe der Zeit änderte sich auch das. Das Kinder­re­stau­rant wurde über mehrere Jahre hinweg einmal pro Monat geöffnet.

Über­ra­schen­des, Erfreu­li­ches, Stolpersteine
Kinder wünsch­ten sich weder Compu­ter noch Zugang zu ande­ren Medien – ihr gemein­sa­mes Frei­zeit­pro­jekt war ganz einfach: Selbst etwas tun, mitein­an­der entspannt kochen und spie­len, ohne jede Inter­ven­tion von Erwach­se­nen. Und das Ganze läuft in feins­ter Atmo­sphäre ab!

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Kleines Projekt mit großer Wirkung

Hinter der Eingangs­tür sitzen Kinder mit einem Stapel ‚Kinder­pässe‘ und einer Kassa, in einer Ecke der Aula proben einige Mädchen noch schnell für ihre Tanz­vor­füh­rung, in der Küche schnip­pelt und rührt eine Schar Kinder – es ist Kinderrestaurant.

Während mehr als drei Jahren trafen sich einmal pro Monat Kinder zwischen 6 und 12 Jahren in der Gaiß­auer Volks­schule. Es wurde gemein­sam gekocht, geges­sen und gespielt. Bevor es ans Kochen ging traf sich das Kern­team im örtli­chen Lebens­mit­tel­ge­schäft und kaufte dort die Zuta­ten für das geplante Mittag­essen ein. Das ist gar nicht so einfach, denn schließ­lich weiß niemand vorher wie viele Gäste kommen werden. Meist sind es um die 25 Kinder die teil­neh­men. Es können aber auch über 30 sein, einmal waren es sogar 45!

Begon­nen hatte alles mit einem Welt der Kinder-Semi­nar an der Gaiß­auer Volks­schule. Eine Gruppe Kinder entschloss sich ein eltern­freies Restau­rant zu eröff­nen, das Kochen selbst in die Hand zu nehmen und möglichst viele Gäste dazu einzu­la­den. Bei der darauf folgen­den Kinder­kon­fe­renz stell­ten sie Bürger­meis­ter Rein­hold Eberle ihre Idee vor.

Er fand das toll und bot den Kindern spon­tan Schul­kü­che und Medi­en­raum für ihr Vorha­ben an. Seit­her hat sich das Kinder-Restau­rant für viele Fami­lien zu einer fixen Einrich­tung in der Gemeinde entwickelt.

Die Direk­to­rin der Volks­schule berich­tet, dass sich Sach­be­schä­di­gun­gen auf dem Areal der Schule seit­her deut­lich redu­ziert haben. Ob das in direk­tem Zusam­men­hang mit der Kinder­be­tei­li­gung steht ist nicht bewie­sen, aber sehr gut vorstellbar.

Gekrönt wurde das Kinder-Restau­rant durch die Verlei­hung des Vorarl­ber­ger Kinder­rech­te­preis im Jahr 2014. Als beson­ders erwäh­nens­wert fand die Jury, dass die Idee zum Kinder-Restau­rant von den Kindern selbst entwi­ckelt wurde und sie auch die meis­ten Schritte der Umset­zung selbst tragen. Bestärkt wurden die Kinder ledig­lich von Heidi Krischke-Blum als Prozess­be­glei­te­rin. Getra­gen wird das gesamte Projekt von der Gemeinde Gaißau mit Bürger­meis­ter Rein­hold Eberle, der das Kinder-Restau­rant von Anfang an wohl­wol­lend unter­stützt hat.