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Kindheit und Trauma V

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14.–17. Okto­ber 2004
Schwar­zen­berg, Bregen­zer­wald (A)

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Über die Jahre eröff­nete das Sympo­sium einen Ort, an dem die Themen „Kind­heit“ und „Trauma“ in ihrer Viel­schich­tig­keit zugäng­lich wurden und an dem Menschen sich über persön­li­che Erfah­run­gen, Profes­sio­nen, Kultu­ren und Gene­ra­tio­nen hinweg begeg­ne­ten und austauschten.

Anknüp­fend an 2003 wenden wir uns 2004 dem Aspekt zu, wie sich Gefühle und Affekte auf die Viel­falt der inner- und ausser­psy­chi­schen Instan­zen des Kindes auswir­ken und wie gesell­schafts­po­li­ti­sche Prozesse auf das Kind rück­wir­ken. Begin­nend mit der affekt­theo­re­ti­schen Perspek­tive Luc Ciom­pis fokus­sie­ren wir die emotio­nale Entwick­lung des Kindes und die daraus resul­tie­ren­den Notwen­dig­kei­ten für Krisen­in­ter­ven­tion und länger­fris­tige Betreu­ung nach tiefen Verlet­zun­gen (Frei­tag). Andern­tags nehmen wir die Systeme des Kindes in den Blick und unter­su­chen – ausge­hend von der gesell­schaft­li­chen Bewusst­wer­dung, Kinder als Menschen mit Rech­ten anzu­er­ken­nen – die Wirkung der unter­schied­lich gestal­te­ten Bezie­hungs­for­men und Systeme im Leben der Kinder (Sams­tag).

Vom Kind in Bezie­hun­gen kehren wir zurück zur Wirkung von Gefüh­len im Körper des Kindes und späte­ren Erwach­se­nen und zu Möglich­kei­ten, trau­ma­ti­sche Erin­ne­rungs­spu­ren über Körper­ar­beit güns­tig zu beein­flus­sen (Sonn­tag).

Impli­zit thema­ti­sie­ren wir durch­ge­hend lang­fris­tige, gene­ra­tio­nen­über­grei­fende Auswir­kun­gen von trau­ma­ti­schem Gesche­hen und fragen nach Möglich­kei­ten der Bear­bei­tung, der Auflösung.

Ausgangs­punkt und Zentrum, gestal­tende und in der Begeg­nung verwirk­lichte Enti­tät ist hier­bei alle­mal das Kind, die Perspek­tive und Sicht des Kindes, die komplexe Frage­stel­lung nach den wech­sel­wir­ken­den Bezie­hun­gen von Denken, Fühlen, sozia­lem Handeln, dem Körper und ökolo­gi­schen Bedin­gun­gen des kind­li­chen Werdens und Seins.

Eine Veran­stal­tung der Orga­ni­sa­tion WELT DER KINDER
Wir bedan­ken uns für die Koope­ra­tion und finan­zi­elle Unter­stüt­zung bei unse­ren Part­nern: Cari­tas der Diözese Feld­kirch, Insti­tut für Sozi­al­dienste, SOS-Kinder­dorf Dorn­birn, Vorarl­ber­ger Kinderdorf/​für die finan­zi­elle Unter­stüt­zung beim Fami­li­en­re­fe­rat-Amt der Vorarl­ber­ger Landes­re­gie­rung und bei der Gesell­schaft für Poli­ti­sche Bildung/​für die Unter­stüt­zung in der Bewer­bung bei den Bildungs­häu­sern Batschuns, St. Arbo­gast und dem Studi­en­zen­trum Schloß Hofen. 

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»So bin ich nur als Kind erwacht

So bin ich nur als Kind erwacht, 
so sicher im Vertraun
nach jeder Angst und jeder Nacht 
dich wieder anzuschaun.
Ich weiß, sooft mein Denken misst, 
wie tief, wie lang, wie weit — :
du aber bist und bist und bist, 
umzittert von der Zeit.

Mir ist, als wär ich jetzt zugleich 
Kind, Knab und Mann und mehr. 
Ich fühle: nur der Ring ist reich 
durch seine Wiederkehr.

Ich danke dir, du tiefe Kraft,
die immer leiser mit mir schafft
wie hinter vielen Wänden;
jetzt ward mir erst der Werktag schlicht 
und wie ein heiliges Gesicht
zu meinen dunklen Händen.« 

Rainer Maria Rilke, 1899