Gemeinsam ins Tun kommen
19.09.20

jung&weise auf Reise
auf dem Fahrrad durch den Walgau
15 Jugendliche der Initiative jung&weise erkundeten im September den Walgau. Ziel der Radtour war, mehr über Klimaprojekte der Gemeinden zu erfahren. Mit dabei waren außerdem Sylvia Kink-Ehe und Olivia König von jung&weise, Marina Fischer vom KLAR!-Projekt sowie Magdalena Tordy, Klimawissenschafterin im makingAchange Projekt und Karin Oberauer, Mitarbeiterin bei „k.i.d.z.21-Austria“.

Die Radtour startete in Bludenz und führte Richtung Ludesch. Unterwegs suchten wir nach „coolen Plätzen“. Unsere Fragestellung: Wo möchten wir uns im Sommer gerne draußen aufhalten? Im Rahmen des KLAR!-Projekts im Walgau soll nämlich auf Orte im Grünen aufmerksam gemacht werden. Über diese „Klimawandel-Anpassungs-Modellregionen“ (kurz: „KLAR“) erzählte uns Marina Fischer bei einer ausgiebigen Rast noch mehr. Jede KLAR!-Region bekommt vom Klima- und Energiefonds ein Budget, mit dem sie zehn individuelle Maßnahmen zur Anpassung an das sich verändernde Klima setzen kann.

Lorenz Schmidt, Leiter der Abteilung für Raumplanung in Vorarlberg, verschaffte uns einen Einblick in die Raumplanung und deren Herausforderungen. Je nach Interesse möchten verschiedene Menschen Boden unterschiedlich verwenden. Gerade im dicht besiedelten Walgau ist es nicht immer einfach, freie Grünflächen und Grenzen zwischen Gemeinden zu erhalten. Raumplanung ist ein Spagat zwischen persönlichen Interessen und dem Allgemeinwohl der Bevölkerung, zeigte Schmidt auf.

Nach einer Mittagsjause ging die Radtour weiter. Zufällig trafen wir auf Tobias Marte vom Frima-Gemüse-Biohof in Ludesch. Er erzählte uns über seinen Umstieg auf die Bio-Landwirtschaft, weil es seiner Meinung nach keinen Sinn macht, gegen die Natur anzukämpfen. Auf Martes Feldern lassen sich direkte Auswirkungen des Klimawandels beobachten. Es verschieben sich beispielweise die Saat- und Erntetermine.

Das Verhalten von Menschen hat aber nicht nur mit der Natur zu tun, ganz entscheidend ist auch, in welchem sozialen Klima sie großwerden. Dazu traf die Gruppe auf Beate Huter. Sie vermittelte Geschichte und Gegenwart des Pädakoop (Vlbg. Kinderdorf) und der Stiftung Jupident. Was noch vor zwei Generationen für junge Menschen eine Androhung war, sind heute an Kinderrechten orientierte, hochprofessionelle Gesundheits- und Sozialeinrichtungen, die jungen Menschen in belasteten Situationen verlässlichen Schutz und Hilfe anbieten.

Der Exkursion konzentrierte sich ganz auf die Initiative der jungen Leute: Dass Gemüseanbau nicht allein Profis vorbehalten ist, beweist ein Initiativteam aus Satteins. Sie ziehen auf einem kleinen Feld erfolgreich Gemüse und verschenken es gegen freiwillige Spenden. Außerdem beteiligen sie sich beim Satteinser Gemeinschaftsgarten, in dem Menschen verschiedener Generationen und Herkunft zusammen Gemüse anbauen und Blumen pflanzen.
Wir trafen heute auf unterschiedlichste Personen und Projekte. Es war sehr interessant, einen Tag lang beispielhaft zu sehen, wie vielfältig diese Aktionen sind.
Eines wurde uns bewusst: Wir sind alle Teil des Problems, aber das heißt auch, dass wir Teil der Lösung werden können!
Ein Beitrag von
Viktoria Ganahl